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Frederik Busch

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Izabella Demavlys

Artist Feature

Every week an artist is featured whose single image was published by Der Greif. The Feature shows the image in the original context of the series.

Ansgar Sollmann - Untitled

May 11, 2011

allery] Besitzen Gefühle eine ihnen innewohnende Intelligenz? Und wenn dem so wäre, könnte man bei einem Gefühl von einer Lebensform sprechen, einem Geist oder Gespenst? Das Besondere an der Fotografie ist ihre wahrhaftigste Fähigkeit, den Moment in dem wir uns ständig befinden, zwischen einer Interpretation von Vergangenheit und der unklaren Zukunft, welcher sich immerzu in flüchtiger und stiller Vorwärtsbewegung befindet, einzufrieren. Das alles erreicht sein Maximum an Komplexität und Chaos in plötzlich entstehenden Situationen bei denen Orte, Objekte, Teilnehmer und Handlungen zufällig vor dem Fotografen zusammengeführt werden. Der Künstler hält den Apparat und lässt die Momente an sich vorüber ziehen, während sein willkürlich zusammen gesetzter Geist das Auslösen erzwingt. Meine Fotografie besteht aus zwei Elementen welche ich versuche immer mehr verschmelzen zu lassen. Momentaufnahmen treten als Botschafter der Realität auf, die sich mir im besten Fall offenbaren, als wären sie für die Fotografie erst in die Welt gesetzt worden. So sollen sie meinen und eines jeden Horizont erweitern, der an diesen Stillleben unaufmerksam vorbeigewandelt wäre. Modefotografie ist für mich eine Hommage an die Schönheit in ihrer Gesamtheit die allem innewohnt. Die Suche nach der Perfektion eines optimal Ausgeglichenen Fotos in dem man versucht auf alles Einfluss zu nehmen. Ich sehe Modestrecken dabei als fotografische Kurzfilme die sinnlich berühren oder verstören können. Ein Foto ist niemals ein einfaches Abbild der Realität. Allein durch den Fakt eines Ausschnitts geht jeglicher Ansatz von Objektivität verloren. Ist es also nicht naheliegender, das Foto auf seine symbolische, subjektive Herkunft näher zu untersuchen? "…in einem unbestimmten Foto glaube ich die Umrisse der Wahrheit zu erkennen." (S.111, Die helle Kammer, R. Barthes)